Best Practice | Erfolgsbeispiele

Aumann, Beelen

Strategisches Trendsurfen

Für Unternehmen ist es strategisch attraktiv, eine Trendwelle zu erkennen und auf ihr zum Erfolg zu surfen. Aumann aus Beelen ist dieses Kunststück mit Maschinen für E-Mobilitätsprojekte wohl gelungen. 

Hightech-Maschinenbau

Die Aumann AG aus Beelen ist ein Hersteller von Spezialmaschinen und Produktionslinien für die E-Mobilitätsbranche. Seit 2017 ist das Unternehmen aus Ostwestfalen mit Standorten auch in China und den USA an der Börse gelistet. Nach eigenen Angaben stieg der Auftragseingang im 1. Halbjahr 2022 gegenüber dem Vorjahr um rund 60 Prozent auf 165 Mio. Euro. Der Umsatz betrug im 1. Halbjahr 92 Mio. Euro, der Gewinn (EBITDA) 3 Mio. Euro. Die Eigenkapitalquote beträgt erstaunliche 63 Prozent, die Liquiditätsreserve knapp 100 Mio. Euro. Das ist genügend Kapital für geplante Wachstumsprojekte. Das erklärte Ziel von Aumann ist es, im bearbeiteten Segment Weltmarktführer zu werden.

Politischer Trend E-Mobilität

Aumann setzt auf den politisch gewollten Trend der E-Mobilität. Trends frühzeitig zu erkennen und sein eigenes Geschäftsmodell und Produktportfolio daraufhin auszurichten, ist eine zentrale Aufgabe im Strategischen Management, der Königsdisziplin der Unternehmensführung. Trends ergeben sich in der aktuellen Zeit vor allem durch Technologien und global-politische Ziele, die im Konzept des Great Resets des mächtigen WEF World Economic Forums als Dreigestirn beschrieben werden: digital, grün und fair. Auch die UN-Agenda 2030 setzt mehr oder weniger darauf. Für findige Unternehmen ergeben sich aus diesen Themen viele innovative Ideen.

Weltweit sind aktuell mehr als 20 Millionen E-Autos im Einsatz. Bis 2030 sollen es 120 Millionen werden. In Deutschland gibt es derzeit über 600.000 reine E-Autos. Die Politik hat sich 15 Millionen bis 2030 zum Ziel gesetzt. Ob das angesichts der steigenden Strompreise und hohen Anschaffungskosten realisitisch ist, bleibt abzuwarten. Ohne massive Subventionen kommt der Markt für E-Autos zumindest in Deutschland nicht richtig in Fahrt. In Asien sieht die Lage schon besser aus. Politisches Trendsurfen ist gut, wenn es klappt, birgt aber auch Gefahren, wenn sich Machtziele der Eliten verschieben. 

Wenn man einen Blick auf den aktuellen Börsenkurs der Aumann AG wirft, so scheinen ihre Investoren von den Erfolgsmeldungen und jüngsten Halbjahreszahlen noch nicht richtig überzeugt zu sein. Betrug der Börsenkurs 2017/2018 in der Spitze noch über 90 Euro, so liegt er mittlerweile bei nur noch knapp 11 Euro.

Website: https://www.aumann.com

Copyright Text: www.best-practice-forum.de 

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