Best Practice | Erfolgsbeispiele

Interlübke, Rheda-Wiedenbrück

Individualisierte Massenfertigung

Der Möbelhersteller Interlübke aus Ostwestfalen kombiniert bei seinen Produkten die Kostenvorteile der Massenfertigung mit den Differenzierungsmöglichkeiten der individuellen Sonderlösungen.

Interlübke – Möbel mit Tradition

In den 1930er Jahren gründen die Brüder Leo und Hans Lübke die Fabrik für Wohnmöbel. In den 1960er Jahren wurde die Marke „interlübke“ in den Markt eingeführt. Sie sollte Assoziationen zu „Interieur“ und „Internationalität" wecken. Die Grundwerte bei der Möbelproduktion sind Klarheit, Konsequenz und Qualität. Das Unternehmen gewann im Februar 2020 mit seiner Systemmöbellinie „just cube“ den German Design Award in der Kategorie „Excellent Product Design – Furniture“. 2018 wurde Interlübke von der Schramm Holding GmbH und einem regionalen Finanzinvestor übernommen, nachdem Interlübke 2012 in die Insolvenz geschlittert war, der Umsatz innerhalb von 10 Jahren von knapp 50 Millionen Euro auf 20 Millionen absackte und der Möbelhersteller aus Rheda-Wiedenbrück nicht mehr so recht auf die Beine kam.

Individualität

Die Strategie des Neuinvestors bestand darin, durch standardisierte Individualität im Rahmen der Massenfertigung jedes Möbelstück zum Quasi-Unikat zu machen. Ansätze zur Individualisierung bietet interlübke wie folgt:

  • Wunschlack: Matt- oder Glanzlacke in den Farbtönen Caparol Icons, NCS, RAL, Sikkens.
  • Sondermaße: Fronten, Breiten, Höhen, Tiefen, Böden, Seiten, Rückwände.
  • Sonderbohrungen: Individuelle Bohrraster, Einzelbohrungen, Kabelrosetten.
  • Ausschnitte: Für Kabelführungen, Steckdosen, spezielle Raumsituationen und Durchgänge

Der sogenannte Inspirator von interlübke ist eine Sammlung von über 400 Fotos von Möbelstücken in unterschiedlichen Wohnraumsituationen. Die Fotogalerie soll Kunden die nötige Inspiration für die eigenen vier Wände liefern.

Die Vorteile der individualisierten Massenfertigung bei Interlübke bestehen darin, dass die Möbelstücke einerseits günstiger sind als echte Unikate vom Tischler, andererseits beim Kunden aber doch eine Anmutung der Einzigartigkeit hervorrufen. Die Gefahr besteht jedoch darin, dass die Komplexitätskosten aus dem Ruder laufen, wenn die Geschäftsprozesse nicht genügend automatisiert sind. Die Zeit wird zeigen, ob die Strategie vor allem in der Nach-Corona-Zeit aufgeht. Im Moment haben alle Möbelhersteller mit den extrem steigenen Holzpreisen zu kämpfen.

Info: https://www.interluebke.com/index.php

Copyright Text: www.best-practice-forum.de 

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