Der klassische Frühjahrsputz im März oder April hat eine lange Tradition. Die perfekte Zeit, sich auch digitalen Altlasten zu widmen und den Computer aufzuräumen und vom Datenmüll zu bereinigen. Dies schafft nicht nur Ordnung, sondern erhöht in der Regel auch die Leistungsfähigkeit des Gerätes – gerade bei älteren Systemen, wenn eine nachlassende Performance z.B. beim Starten spürbar ist.
Neben offensichtlichem Schmutz wie z.B. Staub oder Krümel, die mit Druckluft entfernt werden können, sammelt sich im Laufe der Zeit eine Menge überflüssiger Daten auf PCs, Notebooks oder auch Servern. Doch was kann bzw. darf überhaupt alles entfernt werden? Zahlreiche Anbieter bieten entsprechende Software, wir empfehlen jedoch die Nutzung bordeigener Mittel.
Allgemein gilt es zwischen Arbeitsmitteln und Privatgeräten zu unterscheiden. Unternehmensdaten unterliegen Richtlinien und Aufbewahrungsfristen und erfordern restriktiveres Vorgehen. In jedem Fall sollte vorab sichergestellt werden, dass ein aktuelles Backup des Systems vorliegt. Sollte aus Versehen zu viel gelöscht worden sein, kann es als Rettungsanker dienen.
Eine Überprüfung des Systems vermag obsolete und veraltete Programme/Apps zu offenbaren, die bereits lange nicht mehr genutzt wurden und deinstalliert werden können. Jede nicht mehr gepatchte Software birgt ein Sicherheitsrisiko und kann zum Angriffsvektor für Viren und andere Malware werden. Zudem müssen nicht alle Programme per Autostart direkt beim Systemstart geladen werden, dies bindet unnötig Arbeitsspeicher. Eine Reduzierung auf das nötige Minimum bringt mehr Leistung.
Auf dem Desktop/Schreibtisch sammelt sich schnell eine Fülle an Daten. Alte Verknüpfungen sollten regelmäßig entfernt und die dort abgelegten Daten auf die aktuell wichtigsten reduziert werden, so dass wieder ein guter Überblick entsteht. Bestenfalls sind Dateiordner und -verzeichnisse bereits gut strukturiert und organisiert. Andernfalls ist der Frühjahrsputz ein guter Anlass, um Dokumente, Bilder oder Musik exakt zu benennen und zu sortieren. Dies erleichtert nicht nur das Suchen von und Arbeiten mit den Dateien, es hilft zudem Duplikate aufzuspüren, die unnötig Speicherplatz beanspruchen. Extrem große Dateien können ggf. komprimiert oder in einem anderen Format gespeichert werden, um weiteren Platz zu schaffen,
Nach dem Aufräumen von Programmen und persönlichen Dateien empfiehlt sich ein Blick auf Systemdaten, die sich im Hintergrund ansammeln und nicht immer automatisch bereinigen. Temporäre Dateien, veraltete Treiber oder frühere Windows Updates nehmen nicht nur Speicherplatz in Anspruch, sie verlangsamen mit zunehmender Zeit auch merklich das System. Die Windows Datenträgerbereinigung unterstützt bei der Beseitigung einiger windows-spezifischer Altlasten – manche temporären Daten müssen manuell aus den benutzerspezifischen Ordnern entfernt werden.
Regelmäßiges digitales Aufräumen kostet zwar etwas Zeit – der Aufwand lohnt sich jedoch und kann die Leistung älterer Hardware verbessern. Nicht immer ist direkt eine Neuanschaffung erforderlich.
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