Künstliche Intelligenz

Maschinen werden immer klüger

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Künstliche Intelligenz (KI) oder auf Englisch "Artificial Intelligence (AI)" ist aktuell das Modewort in der digitalen Welt. Vorreiter dieser Zukunftstechnologie sind neben den US-Techgiganten Google, Facebook, Apple und Amazon vor allem Länder wie China, die hunderte von KI-Lehrstühlen schaffen und milliardenschwere Programme auflegen. Wenn Algorithmen und Maschinen lernen und immer klüger werden, wird das jedoch nicht überall positiv gesehen. Experten wie Elon Musk von Tesla oder der verstorbene Physiker Stephen Hawking warnten bereits vor Jahren, dass maschinelle Superintelligenz zu einer Gefahr für die Menschheit werden kann. Außerdem wird befürchtet, dass KI einen Großteil der Beschäftigten überflüssig werden lässt. 

Stand der Technologie

Künstliche Intelligenz ist eine Software, die aus großen Datenmengen (Big Data) selbstständig Muster erkennt, daraus lernt und häufig anders reagiert als Menschen es je tun würden. Grundlage für die Programmierung der Algorithmen ist die Methode des Deep Learning. Sie basiert auf der in der KI-Forschung in den 1980er Jahren populär gewordenen künstlichen neuronalen Netzwerken, einer Nachempfindung des menschlichen Gehirns. Diese Netze bestehen aus in mehreren Schichten angeordneten Knotenpunkten (Neuronen), die über unterschiedlich schwere Leitungen miteinander verbunden sind. „Deep Learning“ bezieht sich auf ein Netz mit vielen Neuronen in verschiedenen Schichten. Das Programm kann selbst lernen, wenn riesige Datenmengen (Fotos, Texte, Töne) und Rechnerkapazitäten (vor allem leistungsfähige Grafikkarten) zur Verfügung stehen, über die Unternehmen wie Google und Amazon zweifelsohne verfügen.

Während früher jede Merkmals- und Mustererkennung manuell programmiert werden musste, bringen sich auf Deep Learning basierende Computerprogramme die Erkenntnisse selbst bei, ohne dass man im Detail weiß, wie das geschieht. Programmiert werden KI-Anwendungen z. B. mit Python. Aber wie im richtigen Leben, so funktioniert KI auch nur durch Training. 

Anwendungen

Künstliche Intelligenz steckt in klassischen Rechnern (Desktop, Laptops), in Smartphones, Robotern, Autos, LKWs, Flugzeugen, Drohnen, zunehmend aber auch in Geräten des Alltags. Bei KI geht es darum, Sprache zu verstehen, Gesichter und Formen zu erkennen und non-verbale Signale (z. B. Emotionen und Stimmungen von Menschen anhand des Gesichtsausdrucks und an der Haut) wahrzunehmen. KI wird in den nächsten Jahren in allen Lebensbereichen und Branchen eine Rolle spielen und die Digitalisierung auf eine neue Stufe heben. Hier einige Beispiele:

  • Assistenz: Persönliche digitale Assistenten für viele Lebenslagen wie Siri, die auf KI basieren, werden sich nach dem Willen der Internetgiganten durchsetzen. 
  • Medizin: Das Erkennen und Lokalisieren von Krankheiten auf Fotos hilft z. B. in der Onkologie, wenn Software z. B. kleinste Krebsmetastasen entdeckt und dem behandelnden Arzt Hinweise gibt, auch dort, wo Experten nicht verfügbar sind.
  • Mobilität: Autonomes Fahren ist ohne KI nicht möglich. Viele Kameras an Fahrzeugen erfassen die Umwelt, die von Computerprogrammen in Echtzeit analysiert und in Handlungen umgesetzt werden.
  • Produktion: In der smarten Fabrik der Zukunft werden Maschinen und Roboter durch KI-Software kooridiniert.
  • Logistik: Roboter z. B. in den Amazon-Lägern können ohne menschliche Hilfe verschiedene Waren für eine Bestellung aus den Regalen suchen. Sie erkennen frühzeitig, welche Waren zu verpacken sind, und stellen ihre Greifarme frühzeitig auf verschiedene Gewichte und Größen der einzupackenden Waren ein.
  • Finanzen: Erkennen von Kreditkartenbetrug, Bonitätsprüfung, Aktienanalysen und Schadensabwicklung bei Versicherungen sind nur einige Einsatzgebiete, in denen Künstliche Intelligenz schnelle und präzise Arbeit leistet. Auch Finanzämter werden KI zur Identifizierung von Steuerbetrug einsetzen.
  • Sprache: Das US-Unternehmen Waverly Labs hat einen auf KI basierenden Simultandolmetscher herausgebracht. Es ist ein Gerät, das man sich ins Ohr steckt. Mit einer Smartphone-App hört man dann seinen fremdsprachigen Gesprächspartner in Echtzeit in seiner Heimatsprache. Wenn diese Dienste präziser und die Geräte kleiner werden, ist das Erlernen einer Fremdsprache nicht mehr notwendig, dann nur noch Liebhaberei. KI-Programme sind in Schreibrobotern auch als Redakteure aktiv.

Doch Vorsicht: Nicht überall wo KI draufsteht, ist auch KI drin. Das Modewort wird gerne genutzt, um mehr Investorengelder zu akquirieren oder eine höhere Marketingaufmerksamkeit zu generieren. 

KI in KMU

Während DAX-Konzerne wie Siemens, Mercedes und VW sowie große Mittelständler (z. B. WILO und Boehringer Ingelheim) mit großen smarten Fabriken aufwarten können, sieht die Lage bei kleinen und mittelgroßen Produktionunternehmen anders aus. Sie haben meist keine Serienfertigung, die für eine Automatisierung bestens geeignet ist, sondern eher eine Produktion von Einzelstücken und Kleinserien. So verwundert nicht, wenn eine aktuelle Studie von Bitkom herausfindet, dass KI für über 60 Prozent der befragten Betriebe kein Thema ist. KMU haben aktuell wohl auch mit anderen Problemen wie die explodierenden Energiekosten zu kämpfen.

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