E-Commerce in der Corona-Krise

Eigener Online-Shop

Viele regionale Händler und Dienstleister haben noch keinen professionellen Online-Shop, weil bisher Geld, Zeit, Kompetenz und die Einsicht in die Notwendigkeit fehlten. Ähnlich geht es auch kleineren Mittelständlern aus dem Investitionsgüterbereich. In der Corona-Krise hat sich das Blatt gewendet. Die Einsicht steigt, und auch die Zeit wäre im Lockdown da. Die haben nun einige genutzt, um schnell einen Online-Shop zu eröffnen.

  • Ein Online-Shop ist immer die Königslösung, weil Sie dadurch Herr im eigenen Hause bleiben. Es geht aber auch anders. Über eine Unternehmensseite bei Google, Facebook, Instagram und YouTube oder Marktplätzen wie Amazon und eBay können Sie Ihre Zielgruppe sofort erreichen, ohne dass Sie einen eigenen Online-Shop haben. Sie benötigen dann aber ein Budget, um Ihr Angebot entsprechend zu bewerben.
  • Für einen eigenen Shop benötigen Sie eine Shop-Software. Schnell geht es z. B. mit dem kanadischen Weltmarktführer Shopify. Das ist eine Baukastenlösung mit vielen typischen Shop-Funktionen. Die Konfiguration geht einfach und schnell. Die Preise liegen je nach Funktionsumfang zwischen 29 Dollar und 299 Dollar. Solche Standardangebote gibt es auch von deutschen Anbietern, z. B. von Strato. Nachteilig ist, dass Sie nicht die Hoheit über Ihr Shop-System haben.
  • Die haben Sie, wenn Sie Ihren Shop von einer Webagentur individuell und aufwändiger erstellen lassen. Auch hierfür gibt es verschiedene Standard-Software-Lösungen. Shopware und Magento sind z. B. bekannte Open-Source-Lösungen, die lizenzfrei sind. Sie bezahlen nur die individuellen Montage- und Designleistungen Ihrer Agentur. Ein gutes und einfaches Beispiel dafür finden Sie unter kotte-tischkultur.de. Das ist ein regionaler Einzelhändler für Haushaltswaren und Tischkultur. Zusätzlich müssen Sie sich bei einem individuellen Ansatz noch um einen Web-Hoster und regelmäßige Sicherheitsupdates kümmern.

Erfolgsfaktoren

Mit einem technisch funktionierenden und gut gestalteten Online-Shop ist es alleine jedoch nicht getan. Die Arbeit fängt dann erst an.

  • Content: Inhalte sind das A und O eines Shops. Produkte müssen kategorisiert, mit Google-optimierten Texten beschrieben und mit guten Fotos visualisiert werden. Das Musikhaus Thomann (thomann.de) hat dafür z. B. hauseigene Fotografen. Tonbeispiele für jedes Instrument werden selbst eingespielt, so dass man sofort online hören kann, was man kauft.
  • Service: Amazon ist Ihr Maßstab im Hinblick auf Einfachheit, Zuverlässigkeit und Schnelligkeit. Manche wie Thomann toppen das sogar. Die Fachberater, mit denen Kunden per Chat oder Telefon sprechen können, haben jeweils einen Instrumentenfokus, so dass Fachgespräche auf Augenhöhe und mit der nötigen Produktleidenschaft geführt werden können.
  • Prozesse: Alle Bestell-, Bezahl-, Rechnungs-, Buchungs- und Lieferprozesse müssen klar, rechtskonform, sicher, zuverlässig und aufeinander abgestimmt sein. Dafür müssen Sie beim Shop-Aufbau viel Zeit einrechnen. Es gibt für einzelne Prozessaufgaben wie Payment und Fulfillment auch Standard-Dienstleistungen, die Sie einbinden können.
  • Retouren: Eine große Herausforderung von Shop-Betreibern stellen die Rücksendungen ihrer Kunden dar. Sie binden Zeit und kosten viel Geld. Erfolgreiche Händler wie Zalando setzen daher alles daran, Retouren zu minimieren. Sie bieten z. B. Smartphone-Bodyscanner zur Findung der richtigen Passform oder Augmented-Reality-Anwendungen an, mit denen sich die Kunden z. B. Möbelstücke in das eigene Wohnungsbild einblenden lassen können.

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