Neue Studien geben interessante Einblicke

Vermögen in Deutschland

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Nach einer neuen Studie der DZ BANK Research stieg das nominale Geldvermögen der Deutschen auf ein Rekordhoch von 7,7 Billionen Euro. Das sind 7 Prozent mehr als 2021. Hier einige Details und weitere Studienergebnisse.

DZ BANK Studie

Die Gründe für den Vermögensanstieg sieht Michael Stappel, Leiter Makroökonomik/Branchenresearch der DZ Bank Research, in der nach wie vor hohen Sparquote von 15 Prozent und den Kursgewinnen an den Aktienmärkten. Es bestehe auch aufgrund des nach wie vor niedrigen Zinsniveaus ein Trend weg von den klassischen Banksparplänen hin zu Aktien- und Fondsparplänen. Die Zahl der Wertpapierdepots ist in den letzten zwei Jahren um 3,9 Millionen auf 27,1 Millionen gestiegen. Gleichwohl liegen noch zwei Drittel der 7,7 Billionen auf Bankkonten und in Lebensversicherungen. Sie werfen dort nicht nur wenig Zinsen ab, sondern unterliegen bei einer Inflationsrate von fast 8 Prozent einem starken Geldwertverlust. Insofern dürfte der Kaufkraftverlust des Geldvermögens in nur einem Jahr bei über 500 Mrd. Euro liegen. Gefragt sind daher vermehrt Sachwerte wie Aktien und Immobilien. Für 2022 erwarten die Experten wegen der steigenden Inflation und dem Nachholbedarf nach den beiden Corona-Jahren jedoch eine Abnahme der Sparquote.

Vermögensverteilung

Geld ausgeben und investieren können jedoch nicht alle. Interessant ist daher die Frage, wie sich das Vermögen in Deutschland verteilt. Einen ersten Einblick gibt dazu Wikipedia. Danach lag das Durchschnittsvermögen der erwachsenen Deutschen 2019 bei 216.000 US-Dollar. In den USA lag es bei 432.000 USD, in Italien bei 234.000 USD, in Spanien bei 208.000 USD und in der Schweiz bei 564.000 USD. Da der Durchschnitt hier als arithmetisches Mittel gemessen wird, gibt es Verzerrungen, die durch den Median als Durchschnittsmaß geglättet werden. Danach sieht das Durchschnittsvermögen anders aus: 35.000 USD (Deutschland), 42.000 USD (Schweiz), 66.000 USD (USA), 92.000 USD (Italien) und 95.000 USD (Spanien).

Dieses Ergebnis zeigt sich auch im sogenannten Gini-Index. Er liegt in Deutschland bei 81,6, in den USA bei 85,2, in Spanien bei 70,2 und in Italien bei 66,9. Der Gini-Koeffizient ist ein Maß für die Ungleichverteilung des Vermögens. Es gilt: Je höher, desto ungleicher ist das Vermögen verteilt. Bei „100“ besitzt einer alles, bei „1“ besitzen alle gleich viel oder wenig.

Auch die Deutsche Bundesbank konstatiert am 22.7.2022 in ihrem Monatsbericht, dass die Vermögensungleichheit 2021 trotz leichter Reduktion weiterhin hoch bleibt. Danach hielten die obersten 10 Prozent der Nettovermögensverteilung über 50 Prozent des gesamten Nettovermögens der Haushalte in Deutschland, die unteren 50 Prozent dagegen nur 0,6 Prozent.

Neue Studie für Deutschland

Diese Ergebnisse zeigen, dass die Deutschen im Vergleich zu den EU-Südländern weniger vermögend sind, dafür aber der deutsche Staat reicher bzw. weniger verschuldet ist als südeuropäische Staaten.

Neue Studien korrigieren aktuell die Vermögensverteilung. So haben Forscher vom DIW Berlin, der Humboldt-Universität und der Universität Bonn jüngst herausgefunden, dass die vermögendere Hälfte der Deutschen weitaus reicher ist als die offiziellen Statistiken ausweisen, weil die aktuell hohen Immobilienwerte nicht erfasst sind und Firmenvermögen zu niedrigen Buchwerten angesetzt werden.

Es gibt demnach noch einiges an Geldvermögen zu investieren. Unsere Immobilien- und Geldanlageexperten stehen Ihnen für eine individuelle Beratung gerne zur Verfügung, auch wenn Sie eine Nachfolgelösung für Ihr Unternehmen suchen.

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