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Arbeitswelt 4.0 - Architekturtrends

Rainer Steinke, Architekturbüro Steinke + Zils

Rainer Steinke

Rainer Steinke, Architekturbüro Steinke + Zils, im Gespräch mit mittelstand-emscher-lippe.de.

Herr Steinke, Ihr Architekturbüro gibt es seit 1998. In welchen Segmenten sind Sie aktiv?

Zu unseren Kunden gehören Privatpersonen, Unternehmen und Institutionen aus dem öffentlichen und sozialen Bereich (z. B. Caritas, DRK, LWL). Wir setzen bei unserer Arbeit auf innovative Lösungen mit hohem ästhetischen Anspruch und die Einhaltung von Werten wie Fairness und Nachhaltigkeit.

Die Arbeitswelt auch in Deutschland verändert sich. Fachkräfte sind rar. Unternehmen müssen innovativ und modern sein. Wie wirkt sich das auf die Architektur aus?

Modern wirken immer noch minimalistische Gebäude im Bauhausstil. Heute wird auch viel Glas verbaut. Manche Bürogebäude bestehen fast nur aus Glasflächen. Im Zuge der aktuellen Klimadebatte werden auch Faktoren wie Energieeffizienz und Nachhaltigkeit wichtiger. Auch der Lärm- und Sonnenschutz von Gebäuden in Großstädten erhält mehr Aufmerksamkeit.

Wie sieht es mit der Digitalisierung aus? Man spricht bei Gebäuden von Smart Building und Smart Home. 

Die Digitalisierung hinkt in der Bauwirtschaft ein wenig hinterher. Doch das ändert sich aktuell. BIM, Building Information Modeling, hält Einzug in unsere Branche. Planung, Ausführung und Bewirtschaftung von Gebäuden vernetzen sich zunehmend mithilfe von Software und Künstlicher Intelligenz. Alle relevanten Daten des Bauwerks werden dabei digital modelliert, kombiniert und erfasst. 

In der Arbeitswelt 4.0 schießen in den Großstädten Co-Working Spaces wie Pilze aus dem Boden. Ist das ein genereller Trend?

Zunächst ist wichtig, dass die Architektur des Äußeren und Inneren von Gebäuden zusammengehört. Häuser, Büros und andere Gebäude müssen ganzheitlich geplant werden. In der modernen Arbeitswelt spielt die Flexibilität von Innenräumen eine immer größere Rolle. Arbeitsflächen müssen variabel gestaltbar sein. Auch Multifunktionalität ist angesagt, wenn z. B. Eingangsbereiche auch als Veranstaltungsräume oder Freiflächen als Besprechungsräume genutzt werden können.

Warum sollten Unternehmen heute neu bauen oder bestehende Gebäude modernisieren?

Ein Firmengebäude ist eine wichtige Visitenkarte des Unternehmens, vor allem, wenn Kunden dort ein- und ausgehen. Es ist aber auch für das eigene Personalmarketing wichtig. Qualifizierte junge Leute möchten heute Arbeitsplätze, die modern, nachhaltig, gesund und offen kommunikativ sind. Deshalb legen wir auch selbst großen Wert auf eine moderne Arbeitswelt. Gebäude im Stil der 70er und 80er Jahre erfüllen die Anforderungen der Digital Natives nicht mehr.

Vielen Dank für das Gespräch Herr Steinke.

Rainer Steinke war am 28.5.2019 Talkgast bei unserem Netzwerkabend bei der Volksbank Marl-Recklinghausen eG. Hier finden Sie einige Foto-Impressionen.

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