Best Practice | Erfolgsbeispiele

Lufthansa, Frankfurt

Star Alliance Biometrics

Lufthansa bietet als wichtigstes Mitglied von Star Alliance nun auch die biometrische Gesichtserkennung des Programms Star Alliance Biometrics. Für einige ist das ein Fortschritt, für andere der Weg in eine digitale Dystopie.

Lufthansa - Star Alliance Biometrics

Die Fluggesellschaften sind in der Corona-Krise weltweit in die wirtschaftliche Krise gerutscht und wurden im großen Stil durch staatliche Förderprogramme und Staatsbeteiligungen gerettet. So ist es auch der Lufthansa ergangen. Doch die Zeit haben viele Fluggesellschaften genutzt, um ihre Digitalisierung voranzutreiben. Ein Baustein davon ist die biometrische Gesichtserkennung, die unter dem Namen Star Alliance Biometrics angeboten wird. Biometrische Gesichtserkennung gehört zu den physiologischen Merkmalen, die auf passiven Merkmalen wie Gesicht, Iris, Finger oder Hand beruhen. Verhaltensbezogene Merkmale basieren dagegen auf aktivem Tun wie Unterschrift, Stimme oder Anschlagrhythmus an einer Tastatur. 

Star Alliance Biometrics erfüllt nach eigener Aussage die Erwartungen von Passagieren an ein hygienisch sicheres Reiseerlebnis. Passagiere müssen sich nur einmal anmelden und können dann bei jeder beteiligten Fluggesellschaft den Sicherheitszugang und die Boarding-Gates berührungslos und schneller als andere passieren. Zukünftig wird dieser Service auch auf andere Flughafen-Kontaktpunkte wie Gepäckausgabe und VIP-Lounges ausgeweitet. Auch können Passagiere, die sich registriert haben, die Masken aufbehalten. Die Daten der digitalen Services von Star Alliance liegen dabei offenbar in einer Azur-Cloud von Microsoft und sollen nach den DSGVO-Grundlagen sicher sein.

Digitale Dokumentenprüfung

Die biometrische Gesichtserkennung ist nur ein Teil der digitalen Entwicklung. Die digitale Dokumentenprüfung bei Lufthansa ist ein weiterer smarter Service. Reisende können dabei in einer speziellen Lufthansa-App ihre Dokumente hinterlegen. Dazu gehören nach Angaben von Lufthansa digitale Einreiseanmeldungen, offizielle Nachweise von Corona-Testergebnissen und der Impfnachweis. Dadurch - so Lufthansa - werden ein schnelles, einfaches und digitales Check-in sowie ein gutes Sicherheitsgefühl erreicht. 

Internationale Initiativen

Die beschriebenen digitalen Services fügen sich ein in internationale Initiativen. Dazu gehören das maßgeblich vom World Economic Forum (WEF) und Akteuren wie die Beratungsgesellschaft Accenture vorangetriebene Known-Traveller-Programm, der Common Pass (initiiert u.a. von der Rockefeller Foundation) und das Programm ID2020 (internationale digitale Identität). 

Fortschritt oder Dystopie

Die Befürworter dieser Programme und Technologiefreaks preisen die Vorteile in höchsten Tönen. Doch es gibt auch Mahner, die eine digitale Überwachung der Bürgerinnen und Bürger befürchten. Unter einer digitalen Identität - so die große Sorge - könnten dann alle bisher getrennten Systeme wie der digitale Impfpass und Common Pass zusammengeführt werden. Es geht dann dabei um die globale Kontrolle und Marktnutzung von persönlichen Bürgerdaten rund um Gesundheit, Reisen, Bewegung und Finanzen. Die Digitalkonzerne aus dem Silicon Valley haben ein Rieseninteresse an Daten zu gelangen. Sie sind das Gold des 21. Jahrhunderts.

Website: https://www.lufthansa.com/de/de/star-alliance-biometrics 

Copyright Text. www.best-practice-forum.de 

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