Best Practice | Erfolgsbeispiele

Oosto, Israel

Biometrische Gesichtserkennung

Big Brother is watching you. Für die einen sind Kameras mit automatischer Gesichtserkennung die Realisierung tiefster Dystopien, für andere dagegen ein Segen für die Sicherheit der Menschen. Oosto (früher Anyvsion) aus Israel mischt in dem neuen Milliardenmarkt munter mit.

Oosto

Das Unternehmen, das bis 2021 Anyvision hieß und nach Arte TV aus dem Dunstkreis des israelischen Geheimdienstes Mossad stammt, ist zu einem der weltweit führenden Player von biometrischen Gesichtserkennungssystemen geworden. Dazu gehören Hardware wie Kameras und Eingangskontrollen sowie vor allem als Herzstück eine leistungsfähige Software, die auf Künstlicher Intelligenz basiert. Die Videoüberwachung ist ein neuer Markt mit einem geschätzten Volumen von 40 Mrd. Euro. Nicht nur in London sind die Innenstädte mit Kameras übersät. Auch Nizza, vor einiger Zeit von einem LKW-Terroranfall betroffen, setzt auf die Oosto-Gesichtserkennungssoftware.

Die Software ist in der Lage, in Bruchteilen von Sekunden Gesichter anhand von 500 Millionen Datenpunkten zu erfassen und mit Profilen aus einer Datenbank abzugleichen. Regierungen setzen auf biometrische Gesichtserkennung mit dem Argument der Sicherheit. Durch Angst lassen sich fast immer große Teile der Gesellschaft überzeugen, was man aktuell auch an der Corona-Krise sieht.

Auch Unternehmen haben die biometrische Gesichtserkennung für sich entdeckt, etwa zur Einlasskontrolle von Flughäfen, Gebäuden oder Fitnessstudios. Die spanische Supermarktkette Mercadonna setzt Oosto (AnyVision) auch für die Beobachtung von Ladendiebstählen und früheren Dieben mit Hausverbot ein.

Dystopien werden wahr

Was gerne verschwiegen wird: Gesichtserkennungssoftware wird auch schon heute missbraucht. So ist davon auszugehen, dass es vom Militär und den Geheimdiensten verwendet wird. Doch es kann sich auch gegen die eigenen Bürger wenden, wenn totalitäre Staaten wie China die vollständige Überwachung anstreben. In China sollen bereits über 600 Millionen Kameras eingesetzt werden. Fast für jeden Bürger wäre damit eine Kamera verfügbar. Zusammen mit dem menschenverachtenden Sozial-Kredit-System werden die Menschen zu Sklaven degradiert, die nicht nur auf Schritt und Tritt bewacht, sondern auch durch messbares Verhalten belohnt oder bestraft werden können. In China tragen mittlerweile auch Polizisten Datenbrillen, um dort z. B. an Bahnhöfen sofort erkennen zu können, welche Personen gerade vorbeilaufen. Die Überwachung am Arbeitsplatz ist auch schon Gang und Gäbe.

Die Dystopie, die im Gewand der vermeintlichen Sicherheit daher kommt, geht aber noch weiter. KI-Software mit Hochleistungskameras können bereits heute schon Emotionen in Gesichtern lesen. Damit weitet sich das Überwachungspotenzial aus. In der 2017 von Microsoft, Accenture, der Rockefeller Foundation und der von Bill Gates gesteuerten Impfallianz GAVI initiierten Stiftung ID2020 geht es um die weltweite Entwicklung digitaler Identifikationsformen. Biometrische Systeme und Blockchain-Technologien werden dafür eingesetzt. Alle Daten eines Menschen sollen dann in einem digitalen Konto erfasst werden, neben den Gesundheits-, Bewegungs- und Bankdaten dann wohl auch Verhaltensvorlieben und politische Einstellungen. Offiziell soll damit den ärmeren Menschen in den Entwicklungsländern geholfen werden. Die Erfassung der Identität ist dann nicht mehr Sache einzelner Nationen wie bei den jetzigen Personalausweisen. Nein, Zugriff darauf haben dann die Digitalkonzerne in ihren Clouds. Der 5-G-Mobilfunkstandard bietet dafür dann auch die technologische Voraussetzung.

Und sonst ...

Wie sollte es auch anders sein, mischt auch Amazon mit dem Produkt "Recognition" im gigantischen Wachstumsmarkt der Angst und digitalen Überwachungssysteme mit. Ein weiterer US-Player für Gesichtserkennungssoftware ist das New Yorker Startup Clarifai.

Einige Verrückte aus dem Silicon-Valley denken schon weiter, wie z. B. Ray Kurzweil, der frühere Google-Technologiechef. Sie träumen von einer Verschmelzung von Mensch und Maschine. Der jetzige Mensch soll nach den Verfechtern des Transhumanismus überwunden werden und eine höhere göttliche Stufe des Daseins erreichen. Verschwiegen wird dabei gerne, dass dieser Segen nicht für normale Menschen gedacht ist.

Infos: https://oosto.com

Text: www.best-practice-forum.de 

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